Diodenlaser und Netzahut

Diodenlaser mit seinem grünen Licht (Wellenlänge 487 nm) wird seit vielen Jahren eingesetzt. Aufgrund der verstärkten Absorption im roten Blutfarbstoff dient er in erster Linie zur Koagulation (Verkochung) von Gefäßveränderungen der Haut. Leider kommt es dadurch systembedingt auch zu feinen oberflächlichen Vernarbungen, so daß der Argonlaser heute weitgehend aus der Routinebehandlung von Gefäßveränderungen der Haut verschwunden ist und nur noch einzelne Sonderindikationen damit behandelt werden.

Verschiedene Lasertypen und Wellenlängen werden in der Behandlung von Netzhauterkrankungen eingesetzt. Z.B. kann die Laserkoagulation eine diabetische Netzhauterkrankung über viele Jahre stabilisieren. Oder bei Netzhautrissen wird der Defekt verklebt, um eine Netzhautablösung zu verhindern.

Laser rettet Augenlicht bei Diabetikern
"Netzhauterkrankungen wie die gefährliche diabetische Retinopathie können mit Laserstrahlen gestoppt werden," weiß Prof. Bernd Bertram, zweiter Vorsitzender des BVA. Hier ist vor allem die rechtzeitige Diagnose durch den Augenarzt wichtig, um Schäden der Netzhaut frühzeitig zu erkennen. Blutgefäße, die durch diese Stoffwechselerkrankung beschädigt sind, bergen ein hohes Risiko für Blutungen ins Augeninnere und Netzhautablösungen, die zur Erblindung führen können. Wo das Skalpell beschädigte Blutgefäße nur schwer erreicht, kann mit dem Laserstrahl (Argon-Laser) präzise eine Behandlung erfolgen.
Laser kann die im Alter sehr häufige Makuladegeneration aufhalten
Bei den über 65-Jährigen ist jeder Vierte von der Makuladegeneration, die durch Alterungsvorgänge in der Netzhaut auftritt, betroffen (2). Diese Makuladegeneration schränkt das Sehvermögen oft so stark ein, dass die Betroffenen nicht mehr lesen und ihren Alltag nicht mehr ohne fremde Hilfe bewerkstelligen können. Besonders schwere Schäden richtet die "feuchte" Makuladegeneration an, denn dabei wachsen fehlgebildete Blutgefäße unter der Netzhaut. Innerhalb von wenigen Jahren können Betroffene ihre Sehschärfe auf beiden Augen verlieren. Mit einer neuer Speziallaser-Behandlung können jetzt sogar schwere Formen der Makuladegeneration gestoppt werden, die bisher als unheilbar galten. Dr. Alf Reuscher, Laserspezialist vom Berufsverband der Augenärzte Deutschlands e.V. (BVA) erklärt: "Die sogenannte photodynamische Therapie sorgt für eine Rückbildung der fehlgebildeten Blutgefäße, ohne andere Bereiche der Netzhaut zu beschädigen. Dabei wird in die Armvene ein Medikament gespritzt, das über den Blutkreislauf auch in die Gefäße der Augen-Netzhaut gelangt. Dort wird es durch eine gezielte Belichtung im Rahmen der photodynamischen Therapie nur an den Stellen aktiviert, wo die fehlgebildeten Gefäße verödet werden sollen." Mit der neuen Lasertherapie ist es jetzt sogar möglich Gefäße zu verschließen, die unter die Netzhaut gewachsen sind. Flüssigkeitsansammlungen werden gezielt entfernt und intakte Sinneszellen zur Regeneration angeregt.